Wir haben von Ulisses freundlicherweise die Erlaubnis erhalten, euch ein Preview auf den Aventurischen Almanach zu zeigen. Die Seite aus dem Band, die wir euch hier präsentieren können, zeigt den Anfang des Stadtkapitels. Ihr findet dort die Beschreibung Al’Anfas und den Anfang der Beschreibung Andergasts.
Man erkennt die genutzte Struktur der Stadtbeschreibungen: Name mit prägnantem Beinamen, farbiges Wappen, ingame-Ansichten eines Einheimischen und eines Auswärtigen, danach stichpunktartig die wesentlichen Merkmale von zugehöriger Region und Einwohnerzahl bis zur Stimmung in der Stadt und schließlich ein kurzer Beschreibungstext. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
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Sprachlich ist das Ding an einigen Stellen äußerst unschön. Den traurigen Höhepunkt bildet der Satz: „Er bildet die Spitze gemeinsam mit dem Patriarchen der Boronkirche, Amir Honak, der die spirituelle Führung innehat.“
Es finden sich reichlich eingefügte Nebensätze fast unmittelbar hintereinander. Vielleicht hätte man ein paar andere Konstruktionen wählen können, um den Text stilistisch etwas hübscher zu machen.
Sprachlich ist das Ding an einigen Stellen sehr schön. Bestes Beispiel bildet der Satz: „Er bildet die Spitze gemeinsam mit dem Patriarchen der Boronkirche, Amir Honak, der die spirituelle Führung innehat.“
Es findet sich reichlich eingefügt Nebensätze fast unmittlbar hintereinander. Vielleicht fehlen hier und da ein paar weitere Konstruktionen, um den Text stilistisch ein wenig runterzufahren.
Ach ja, Sprache und Stil und das Auge des Betrachters…
@Xyxyx: Das wurde auch schon bei dem Ausschnitt auf Teilzeithelden.de vom Autor bemängelt.
Ich sehe das dahingehend ähnlich, dass sich Satzkonstruktionen sehr vereinzelt etwas holprig lesen, (was gelegentlich an Zeichensetzungesfehlern liegt). Wäre natürlich schön, wenn man das noch glätten kann, damit der Text richtig schön flutscht.
Man kann jedoch definitv die deutliche Steigerung der textlichen Qualität in Bezug auf Ausdruck, Satzbau und Inhalt gegenüber dem Bestiarium feststellen, was ja schonmal sehr positiv ist.
Den Beispielsatz von dir finde ich mit dem vorangehenden Satz auch nur mäßig gelungen, besser wäre es vielleicht die lockeren Appositionen aufzulösen oder den Titel statt des Namens in die Apposition zu schieben:
Nach langen Streitigkeiten und gnadenlosen Machtkämpfen hat sich der Schwarze General und Procurator Oderin du Metuant als heutiger Herrscher Al’Anfas durchgesetzt.
Er bildet gemeinsam mit Amir Honak, dem spirituellen Führer und Patriarchen der Boronkirche, die Spitze des Stadtstaates.
Der ist ja wirklich viel schöner. Ich bin trotzdem froh, dass mir solche sprachlichen Finessen/oder deren Abwesenheit (meistens) nicht auffallen….
an Xyxyx & Omach: Ulisses sucht doch momentan Lektoren/Korrektoren, da könnt ihr die Gelegenheit beim Schopf und das „Übel“ direkt an der Wurzel packen.^^
Jaja, das typische „mach’s doch besser“…
Tatsächlich ist mir das schon bekannt und ich habe wirklich überlegt die Möglichkeit anzugehen und werde es vielleicht auch noch machen.
ABER man muss dabei bedenken, dass die Aussschreibung sehr explizit darauf hinweist, dass die redaktionelle Hoheheit klar bei den hauseigenen Autoren bleibt und es vor allem wirklich um Rechtschriebung und Zeichensetzung und weniger um weiterführende Änderungen am Text geht.
Ich zitiere aus der Ausschreibung: „… es geht also darum, Texte auf Rechtschreib-, Bezugs- und Rechenfehler zu prüfen, unrunde und verstümmelte Sätze zu entdecken, Glossar und Übersetzungsschwächen zu entdecken und Fehler in der Druckfahne zu erkennen … „
Da ich ja auch immer die Rechtschreibung kritisiere, habe ich mich bei Ulisses gemeldet und die Probetexte bekommen. Da geht es u.a. auch darum, dass man schlecht formulierte Sätze erkennt.
Inhaltliche Änderungen werden wohl eher so gemeint sein, dass nun eben Amir Honak weiterhin der Patriarch ist bzw. bei DSA5 die 3W20 Probe erhalten bleibt. 😉
Den Satz habe übrigens ich geschrieben. 🙂 Und der etwas *hüstel* kompakte Satzbau ist der Tatsache geschuldet, dass es eine ganz harte Zeichenzahlbegrenzung gab. Die nötigen Informationen (Herrschaftsteilung Oderin/Amir, Amirs Name, indirekt Oderins weltliche Ausrichtung …) in seinem Satz unterzubringen war also eine echte Herausforderung.
Die Abschnitte dürfen nicht wie früher einfach beliebig lang sein, und das ist manchmal eine Gratwanderung zwischen Informationsgehalt und Lesbarkeit. Ich bemühe mich immer, beides unter einen Hut zu kriegen.
Aber danke für den Hinweis, bei dem Satz scheinen die Meinungen ja sehr auseinanderzugehen.
Hallo Eevie,
das mit den hier auseinandergehenden Meinungen ist doch ironisch gemeint, oder? Die nandurion-typische, destruktiv-zynische Antwort vom Schelm kann ich jedenfalls nicht ernst nehmen.
Bezüglich der Zeichenzahl ist die Limitierung natürlich absolut nachzuvollziehen und aus der eigenen beruflichen Praxis weiß ich, wie schwer es da manchmal ist einen geschmeidigen UND kompakten Satz hinzubekommen. Es geht hier daher auch nicht darum einzelne Autoren bzw. die Redaktion anzugreifen, sondern nur beispielhaft auf noch weiter optimierbare Textstellen hinzuweisen.
Die von mir oben geschriebene Variante für beide Sätze ist übrigens mit Leerzeichen nur 9 Zeichen länger und lässt sich problemlos durch das Weglassen des Adjektivs vor den Machtkämpfen soweit kürzen, dass dein Original noch um 4 Zeichen unterboten wird. Wenn da also noch Änderungen vor Drucktermin möglich sind, nur zu.
Moment, DU weigerst dich eine destruktiv-zynische Antwort ernstzunehmen? #realsatire
@Omach: Nein, ich nehme das was der Schelm geschrieben hat durchaus ernst. Warum sollte ich das denn nicht tun?
Danke für deinen Vorschlag, wie man den Satz verbessern kann, der gefällt mir auch ausnehmend gut. Er passt aber leider immer noch nicht ins Buch. Wenn ich nur auf jeder zweiten Seite eine solche Änderung vornehme, dann wird das Buch deutlich zu lang. Und ohne Adjektive mag ich ihn einfach nicht bringen, denn das liest sich dann – meine Meinung – wieder zu trocken. Die Lektüre soll ja aber noch unterhaltsam sein. Das ist dann einfach Geschmackssache.
Aber wenn inzwischen bei unseren Büchern schon der Stil kritisiert wird, dann bin ich schon sehr glücklich. 🙂
Das Adjektiv „gnadenlos“ vor den Machtkämpfen ist von mir und taucht im Original (Kämpfe um die Macht) gar nicht auf. Aber ja, ohne wird es etwas trocken, deswegen hab ich es ja reingeschrieben 😉
Man kann z.B. auch das füllende „gemeinsam“ in meinem Vorschlag streichen, dann biste auch wieder locker im Soll, ohne dass der Text wesentlich verliert.
Du hast damit Recht, dass ein Text interessant zu lesen sein muss, vor allem, wenn er quasi euer Hauptprodukt ist, das sich an vorwiegend Erwachsene verkauft. Ich und andere haben mehrfach schon das Beta-Regelbuch kritisiert, was sich leider mit dem folgenden Release und auch dem Bestiarium kaum gebessert hat. Dies hält mich zum Beispiel von einem Kauf des Bestiariums ab.
Der Almanach scheint spürbar besser zu werden und die Lektorat-Initiative kommt sicher auch gut an. Insgesamt also aktuell eine positive Entwicklung.
Ohne bisher den Auszug gelesen zu haben, aber da mir der gewählte Beispielsatz ebenfalls etwas holprig vorkommt, würde eine Wort Umstellung etwas bringen? Z.B:
„Er bildet gemeinsam mit dem Patriarchen der Boron-Kirche, Amir Honak, der die spirituelle Führung innehat, die Spitze.“
„Gemeinsam mit dem Patriarchen der Boron-Kirche, Amir Honak, der die spirituelle Führung innehat, bildet er die Spitze.“
Und jetzt werde ich diesen Einblick in den Almanach genießen. Danke fürs zur Verfügung stellen.
In Zusammenhang mit dem vorherigen Satz würde ich persönlich meine erste Variante wählen. Aber einen möglichst perfekten Satzbau in einer festen Zeichenvorgabe ist keine leichte Aufgabe.
Das Hauptproblem des Satzes ist seine Zerrissenheit durch die eingeschobenen Nebensätze (lockere Apposition und Relativsatz). Wenn, dann eher Variante 2.
Ich wusste gar nicht das ich destruktiv-zynisch rüber komme, aber wenn das scheinbar nandurion-typisch ist, bin ich wenigstens hier richtig 😉
Also zur Erklärung: ich finde den zitierten Satz wirklich nicht auffällig holprig und habe eher auf Wörter wie „äußerst unschön“ und „trauriger Höhepunkt“ reagiert, die mir völlig unangebracht erschienen. Ja, wie wir gelesen haben, es geht auch geschmeidiger. Das bedeutet aber nicht, dass der gebotene Stil „schlecht“ oder „dramatisch schlecht“ oder „äußerst unschön mit traurigem Höhepunkt ist“ 😉 …. und grundsätzlich: die „emotionalisierenden und emotionalisierten Bewertungen“ gehen mir manchmal wirklich auf den Geist … ich mag Kritik eher sachlich.
Nichts für ungut, hatte auch deinen zweiten Post nicht gesehen, als ich geschrieben habe.
Dennoch muss es man es auch mal stehen lassen können, wenn Xyxyx seine Kritik bringt, begründet und auch einen Lösungsvorschlag unterbreitet.
Stilistisch ist es nunmal nicht nur rein sobjektiv so, dass von der geteaserten Seite dieser Doppelsatz wirklich der holprigste ist und Eevie hat dazu auch selbst schon angemerkt, dass der nicht einfach zu schreiben war. Das merkt man halt und kann es auch ansprechen.
Ich sehe jetzt auch nicht die großen Probleme im Text. Im Gegenteil, inzwischen kribbelt es mich durch die verschiedenen Blicke durch das Schlüsselloch richtig in den Fingern und ich freue mich auf den Almanach. Und wahrscheinlich wird er mir am Ende besser gefallen als die Geographica. Ach ja, und ihr könnt mir gerne mit weiteren Teasern den Mund wässrig machen. 😉